03-05-4103 So is(s)t Europa: Mittelalterliche Esskultur

Im Mittelalter wurden die Mahlzeiten in einem großen Kessel über dem Feuer zubereitet. Eintöpfe, Breie und Suppen sowie simple Nachspeisen dominierten (neben Wein) daher die mittelalterliche Speisekarte. Im heutigen Kurs betrachten wir uns meist sehr einfache Rezepte, vorwiegend aus dem 14. Jahrhundert.
Im Bereich der europäischen charakteristischen Ernährungsgewohnheiten des 5.-15. Jahrhunderts, deren Wurzeln in der griechisch-römischen Kultur und der der germanisch-keltischen Völker Nord- und Mitteleuropas liegen, vollzog sich in dieser Zeit ein erheblicher Wandel. Unterschiedliche Notlagen, wie u.a. Missernten, Kriege, Plünderungen, Dürren und Hochwasser führten oftmals dazu, dass es immer wieder an ausreichender Nahrung mangelte.
Laut Medizinern aus dem Mittelalter sollten Nahrungsmittel in einer bestimmten Reihenfolge zu sich genommen werden, so sollten einfach zu verdauende Lebensmittel zuerst gegessen werden, gefolgt von zunehmend schwereren Gerichten. Wurde diesen Geboten keine Folge geleistet, war man überzeugt, dass die schwereren Gerichte auf den Boden des Magens sinken, der Verdauungstrakt blockiert und im Magen ein Verwesungsprozess einsetzen würde.

Gekocht wird heute nach den Rezepten aus „Das Buoch von guoter Spise", auch "Würzburger Kochbuch" aus dem Hausbuch des Michael de Leone, digitalisiert auf Wikisource.
Lassen Sie sich erfreuen von typischen mittelalterlichen Rezepten: Hühnersuppe mit Mandeln und Ei, Kräuterbrötchen, Bohneneintopf, Rindfleischtaschen, Weißkohl-Hack-Pfanne dazu ein Dunkles, Huhn nach Mauren Art, krumme Krapfen mit Käse und Schmalz, einen süßen Brei, den sog. Blamensir, Konkavelite, eine süße Nachspeise aus Mandelmilch angereichert mit Kirschen sowie Rosenäpfeln.